Review
Artist: ANATHEMA
Titel: A Fine Day To Exit
- Artist: ANATHEMA
- Label/Vetrieb: Music For Nations, Zomba
Nach dem Weggang von Darren White verließen Anathema vor mehr als sechs Jahren die Wege des Doom Metal und orientierten sich mehr und mehr an alten Rockgrößen wie Pink Floyd und alternativen Musikrouten. Dabei war es mir nicht immer vergönnt, der Band geistig zu folgen, besonders mit dem letzten Werk „Judgement“ suchte man zu sehr sein Heil in zerfahrenen Strukturen und eingängigen Stücken. Das neuste Album, ausgestattet mit einem nicht sonderlich aufregenden Cover, hat nun allerdings endlich alle Stärken der Band vereint und läßt auch endlich mich an die oftmals beschworne Genialität dieser Band glauben. Melancholische, meist ruhige Stücke mit einem Auge gen 70er, mit dem anderen auf aktuelle Geschehnisse schielend, die sich nicht zu sehr in psychedelisch ausladenden Ebene verstickten, sondern immer wieder auf den Punkt kommend auch der Eingängigkeit Tribut zollen. So erscheinen sie nicht nur leichter konsumierbarer, sonder auch einfach präziser, wenn sicherlich nicht zeitlich kürzer. Gerockt wird auch immer wieder einmal gerne, was nicht zuletzt das phantastische „Panic“ beweist. Anathema haben schon lange das Zeug für den großen Durchbruch, doch dieser wird auch mit diesem Album wieder an einer Mauer aus Ignoranz zerschellen. Und so darf man sich weiterhin an einer außergewöhnlichen, noch nicht an den schnöden Kommerz verheizten Band erfreuen, die reifer denn je erscheint.
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