Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von „Was machen eigentlichü Unsere heutigen Gäste sind Wire, von denen man zuletzt vor gut zehn Jahren etwas gehört hat. Gerne erinnern wir uns noch an Stücke wie „1 2 X U“, die gut ins Bild der Punkexplosion der Siebziger paßten. Dann folgte, wie bei so vielen Bands, ein radikaler Richtungswechsel, die Herren Newman, Gilbert und Lewis wandten sich mehr dem avantgardistischen Stil zu. Mitte der 80er Jahre schufen Wire Songs aus elektronisch verstärkten, verzerrten Gitarrenwällen, bis heute kann man diese Band äußerst schlecht kategorisieren ÔÇô was natürlich auch ein Gütesiegel ausmacht. Und als wäre die Zeit einfach stehengeblieben, auf „Send“ vereinigen sie alte Tugenden sowohl derer des Punk als auch ihre Avantgarde-Facetten. Songs, die einfach abgehen, werden wiederum von anspruchsvollen, ja beinahe „schwierigen“ Sounds abgelöst. Wire ist bestimmt keine leichte Kost, man muß sich wirklich an manche nicht direkt ins Ohr gehende Songs gewöhnen. Obwohl sie auf diesem Album eher als vor zehn Jahren mit dem 70ies Hauruck Punkrock kokettieren, ist das Gros der Tracks doch mehr dem experimentellen Bereich vorbehalten. Der Genuß dieser CD erfordert Konzentration und irgendwie auch den richtigen Tag, und dann kann man auch zufrieden bestätigt hören, was eigentlich seit 25 Jahren gilt: Wire sind schon kultig!
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