Nun ja, zugegebenermaßen gehörte ich noch nie zu den Leuten, die unbedingt wissen müssen, was notorisch erfolglose Beggars Banquet-Acts denn im Jahre 2001 so treiben. Swell-Chef David Freel will’s aber anscheinend auch gar nicht anders, denn auch das fünfte Album seines Projektes ist wieder ein Wunder an sperriger Seltsamkeit, die man ansonsten von Amerikanern alles andere als gewohnt ist. „Everybody Wants To Know“ schnuppert abwechselnd an klampfigem Akustik-Blues, Chemikal Underground-Versatzstücken und torchigem Glow-in-the-Dark-Pop. Englische Bizarr-Kapellen wie Arab Strap wären sicher stolz auf besoffen glitzernde Abseitigkeiten wie den Opener „This Story“, und auch in die eher konventionell gestrickten Songs schleichen sich des öfteren unterschwellige Geräuschknirscher ein, so daß man sich wünscht, die Platte nicht im Dunkeln gehört zu haben. Oder anders: Wäre das Album ein Film, er wäre durchgehend mit Infrarotkamera gedreht. Gelegentliche Lichtblitze nicht ausgeschlossen, der rote Faden ist aber zumeist verdreht wie ein verwahrlostes Telefonkabel. Wenn nicht richtig gut, so doch bemerkenswert.
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