Mit Earth Crisis und Integrity lösten sich im letzten Jahr zwei Bands auf, die man ohne Zweifel als Wegbereiter für die andauernde Nu Metal-Welle nennen muß. Ihre Labelkollegen Strife verabschiedeten sich schon einige Jahre früher aus dem Geschäft und hinterließen mit „One Truth“, „In This Defiance“ und „Truth Through Defiance“ drei der bis dato wichtigsten und innovativsten Hardcore-Platten. Seitdem hat es keine Band geschafft, in die überdimensionalen Fußstapfen des Quartetts zu treten, also ließen etliche Fanmails mit der Forderung einer Reunion nicht lange auf sich warten. Im Sommer 2001 wurden die Gebete vieler Hardcore-Jünger endlich erhört und mit Bekanntgabe der Wiedervereinigung belohnt. Anfangs für September angekündigt, steht das Resultat nun nach einigen Monaten Verzögerung in den Läden und – soviel sei vorweggenommen – entschädigt für jede einzelne Sekunde des langwierigen Wartens. Vor allem im letzten Jahr priesen viele Bands ihre neuen Releases als die „härteste Platte aller Zeiten“ an, doch im Vergleich zum Orkan „Angermeans“ entpuppt sich das Gros dieser vermeintlichen Killeralben als laues Lüftchen. Strife entzünden auf ihrem Comeback-Werk ein wutentfachtes Feuer, das nahtlos an die Vorgänger anknüpft, aufgrund erhöhter Experimentierfreudigkeit jedoch nicht altbacken klingt. Erinnern Songs wie der Opener „Rise Again“ noch an alte Tage, ändert sich das schnell bei Tracks wie dem Streicher- und Piano-angereicherten „Angel Wings“ oder der Cypress Hill-Kooperation „Staring At The Sky“. Textlich haben sich die Recken von ihrem ehemaligen Hauptthema und verschaffen nun ihren persönlichen Problemen lautstarke Abhilfe. Mit „Angermeans“ ist Strife eine der abwechslungsreichsten HC-Scheiben des vergangenen Jahres gelungen, die auch 2002 höchstwahrscheinlich nicht zu toppen sein wird, es sei denn, die Mannen entschließen sich höchstpersönlich zu einer spontanen Blitzveröffentlichung. Anger Means Strife Means High Quality Hardcore!
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