Review
Artist: SOILENT GREEN
Titel: A Deleted Symphony For The Beaten Down
- Artist: SOILENT GREEN
- Label/Vetrieb: Relapse, SPV
In New Orleans, dem sehr beschaulichen und vorwiegend für Jazzliebhaber mächtig interessanten Fleckchen Amerikas, scheinen die Uhren ein wenig langsamer als auf anderen Teilen des Erdballs zu ticken. Wie sonst läßt sich wohl erklären, daß uns Soilent Green nach ihrem Nackenbrecher „Sewn Mouth Secrets“ ganze drei Jahre auf ein neues Album haben warten lassen. Genau genommen drei Jahre und eine Europatour, bei der sie zwischen Crowbar, Eye Hate God und Drecksau als eindeutig schnellste und extremste Band glänzen konnten. Der Perfektionismus der Agierenden sorgte vor der Bühne für offene Münder, und ein ähnliches Ergebnis prophezeie ich dem Quintett für seinen Album-Zweitling. Abermals wurde die überwältigende Livepower der Highspeed-Grindcoreler in vollstem Glanz auf CD transportiert. Genau wie der Vorgänger, richtet sich auch das zweite vertonte Erdbeben des Quintetts nicht an die breite Masse – die derart Klangebräu sicherlich als puren Krach abstempelt -, sondern an eine Zielgruppe, die sich zwischen Grindcore und extremsten Metalspielarten zu Hause fühlt. „Hand Me Downs“, „A Grown Man“ oder „She Cheated On You Twice“ sprechen eine deutliche Sprache, die – verpackt in schickes Artwork – jedem Sludge-Coreler, Doom-Maniac und Grind-Bastard Glücksgefühle der Extraklasse bescheren werden. Dem Musikantenstadl-liebenden Nachbarn allerdings ein bitterböses Stirnrunzeln. Kurz vor Redaktionsschluß erreichte uns übrigens die Meldung, daß Gitarrist Ben Stout aufgrund „zu wenig Einsatz“ gefeuert wurde. Hoffen wir auf baldigen Ersatz, damit in naher Zukunft eine ausgedehnte Tour in Angriff genommen werden kann.
Veröffentlicht:
Produkte
Reviews
No results found.