Als ich kürzlich einen Blick auf die Scorn Discographie warf, war ich doch ziemlich überrascht, wie umfangreich der Backcatalogue des Mick Harris Projekts mittlerweile geworden ist. Die Frühwerke wie „Vae Solis“ (bei denen damals noch Michael Bullen dabei war) sind längst in der Tiefe des Tonträgerregals versenkt, das All-Time-ü£beralbum „Gyral“ hat den verdienten Platz in der ewigen Bestenliste eingenommen, und trotzdem produziert Harris munter weiter. Und das nicht nur unter dem Projektnamen Scorn. Je nach Zählweise macht „Plan B“ dann nun das Dutzend an Scorn Fulltimeveröffentlichungen mehr oder weniger voll und pitcht ein weiteres Mal Harris‘ Vorstellungen von eigentlich gängigen Beatmustern deutlich nach unten. Will sagen: HipHop und Drum’n Bass Rhythmen werden ein bis zum Rande der Verwertbarkeit abgebremst. Den Raum dazwischen, darüber und darunter füllt er mit allerlei Schräg-Schaurigem und Sounds – selten paßt die Bezeichnung Goth-Hop so gut wie für „Dangler“. Daß Streß mit den Nachbarn bei angemessener Wiedergabelautstärke obligatorisch ist, sollte Scorn-Hörern bekannt sein. Einsteiger erwägen am besten vorab den Erwerb neuer Tieftöner.
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