Es ist schon erstaunlich, in welche Richtung sich Scorn im Laufe der Jahre entwickelt hat. Führt man sich die Frühwerke (seinerzeit noch mit Bullen am Mikro) nochmals zu Gemüte, mag man es wirklich nicht glauben, daß es sich dabei um ein und dieselbe Band handelt. Doch auch den nach Bullens Ausstieg eingeschlagenen Weg in Richtung minimalen und bis zur Grenze des Ertragbaren monotonen Düster-Dub (perfektioniert auf dem ü£beralbum „Gyral“) verfolgt „Greetings From Birmingham“ nur teilweise weiter. Der Sound bleibt zwar weiterhin extrem reduziert (Baß und Beats machen 95% aus), jedoch ohne die sonst über große Hallräume erzeugte Lagerhallen-Atmosphäre. Zudem scheint Harris mittlerweile der Ansicht zu sein, daß durchaus mehr als ein einzelner Drum-Pattern pro Track erlaubt ist, was die Stücke weniger monoton klingen läßt, ohne daß sie dafür allzuviel an hypnotischer Wirkung einbüßen müssen. Ganz klar unverändert ist jedoch eins geblieben: Gelacht wird bei diesem Sound immer noch nicht.
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