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Review

Artist: PLACEBO

Titel: Sleeping With Ghosts

Wie geschnitten Brot wird sie sich verkaufen, auch in den brotlosen Zeiten der Plattenindustrie, so fest steht der Sockel, auf den sich Placebo spätestens seit ihrem `98er Longplayer „Without You IÔÇÖm Nothing“ und ihren endlosen Konzerttourneen gehievt haben ÔÇô und an welchem sie selbst mit ihrem vierten Album „Sleeping With Ghosts“ rütteln. Der Titel vermag nicht zu schocken ÔÇô wir trauen Brian Sex im Prinzip mit allem zu ÔÇô und überhaupt: Gebt uns wieder das Zeug, diese amphetaminschwangeren Hochgeschwindigkeitsgitarren und das jammernd-süchtige Gequäke, welches uns ohne Schnickschnack und Producergehampel vollkarocko vor die Wand schießt. Prima, genau so gehtÔÇÖs auch los, schnell, toll, gewohnt mit dem Opener „Bulletproof Cupid“ ÔÇô doch dann ÔÇô keine VokalsüKinder ÔÇô verabschiedet euch von Placebo ÔÇô hier kommen Placebo Version 3.0! Und was mit Song 2 „English Summer Rain“ nun beginnt ist quasi die Ansage für die folgenden elf Tracks: Raus aus der bonzenhaften Gemütlichkeit des Künstlerzenits, zurück ins „Basement, Baby, and start again“. Schon hier sind ungewöhnliche, komplexere Melodiestränge als bisher zu finden, untermalt von elektronischen Akkorden, die den absichtlich rough leergelassenen Raum vorheriger Produktionen rechts und links füllen ohne zu überladen, Wiedererkennbarkeit garantiert („The Bitter End“, „Plasticine“, „Second Sight“). Diese Veränderung ist auf das Mitwirken des rockfremden Produzenten Jim Abbiss zurückzuführen, der den Sound von Künstlern wie Björk, DJ Shadow und Massive Attack mitgestaltet hat, stellt aber keinen erzwungenen Richtungswechsel dar, sondern die Krönung eines bewußt und gewollt eingeleiteten Prozesses. Brian läßt die Hosen runter, vollführt einen inhaltlich wie stimmlich reifen Gefühlsstriptease, glaubwürdig und wenig drugdriven. Diese Stimme kann anders klingen, hat mehr zu sagen als nur: Ich bin drauf, ich haltÔÇÖs nicht aus, wahlweise: Gib mir alles. Es geht um Seelenverwandtschaft, unerreichbar schöne Frauen, sexuelle ü£bergriffe an Minderjährigen, Erlebtes und Hirngespenster. Die nur 46 Minuten währende Geisterstunde hätte das Trio früher locker in 20 Minuten abgerissen. Man nimmt sich Zeit, Zeit für ungewöhnliche Breaks, entgrenzende Ein- und Ausblendungen der Songs, wunderschöne Pianoparts und elektronisch psychedelische Ausschweifungen. Das beschließende „Centrefolds“ ist quasi ein Duett mit einer Spieluhr. Kein Wechsel vom Saulus zum Paulus, aber ein Verlassen der sich selbst überholenden Fußstapfen durch gekonntes Neupfadfinden. „Alter entspannt“ sagt der neue Junge Brian. Bravo! Und wennÔÇÖs doch mal nötig ist ÔÇô haben wir ja noch drei Alternativen im CD-Regal.

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