Opioids
„Temporary Phase ”
(Danse Macabre/Alive)
Niemand kann behaupten, nicht vorgewarnt worden zu sein. Der Name der Band aus Tel Aviv sagt alles: Auf „Temporary Phase“ erwartet uns Musik, die süchtig macht, in einen wahren Opiumrausch versetzt. Gewiss, Opioids sind keine Avantgardisten oder großen Erneuerer, aber ihr Post-Punk/New Wave-Mix ist mitreißend. Ein wenig erinnert das Ganze an Scarlet’s Remains, nur in einer poppigeren, bei weitem basslastigeren Version, vom Gesangsstil her nicht so ganz kratzbürstig, sondern mit einer Prise frühe Siouxsie versehen. Kraftvolle, schrammelige Musik, einfach und roh, die sofortigen Bewegungsdrang auslöst und den Körper in ekstatische Zuckungen verfallen lässt. Opioids haben für ihr Debütalbum hemmungslos geklaut, aber sie haben gekonnt geklaut und den originalen New Wave/ Post-Punk-Sound eigenständig und eigenwillig interpretiert. Wichtig und auffällig sind stets die dominanten Basslinien, die die Songs prägen und die Basis darstellen, wohingegen Gitarre und Schlagzeug nur untergeordnete, wenn auch nicht wegzudenkende Accessoires sind. Anspieltipps: „Pre-mortem“ und „Frustration“.
Karin Hoog
Veröffentlicht: 05/2014
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