Review
Artist: MORGUL
Titel: Sketch Of Supposed Murder
- Artist: MORGUL
- Label/Vetrieb: Century Media, SPV
Gerade mal ein Jahr benötigte Jack D. Ripper, um den Nachfolger von „The Horror Grandeur“ fertigzustellen. Seit dem Erscheinen des letzten Albums zeichnet sich der Norweger für sämtliche Gesänge und Instrumente alleine verantwortlich. Schon „The Horror Grandeur“ besaß nur noch bedingt Gemeinsamkeiten mit dem, was man im Allgemeinen unter Black Metal versteht. Auf dem neuen, vierten Album sind gerade mal zwei Stücke vertreten, welche deutlicher in diese Kerbe schlagen. Das Ganze läßt sich vielleicht noch am ehesten als Dark Metal- Hörspiel bezeichnen, denn die Stücke scheinen nicht nur für sich zu stehen, sondern zudem durch einen mystischen, elektronisch generierten Nebel miteinander verbunden zu sein. Auch der verwirrte, fast schon narrativ gehaltene Sprechgesang läßt eher an eine Erzählung oder düstre Legende denken. ü£berhaupt ist das neue Werk sehr synthetisch geraten und tendiert – nicht zuletzt durch den Einsatz eines Drumcomputers – recht stark in Richtung Industrial Metal. Herrn Ripper muß ich wirklich einen gekonnten Umgang mit der Elektronik attestieren. Vor allem die subtil eingesetzten Schauerklänge verleihen dem Werk eine versteckte Abgründigkeit. Leider können da die Gitarren in keinster Weise mithalten, denn sie verkommen auf dieser CD zu plumpen Riffkopierern. Die Violinen wirken ÔÇô wie das sonst bei vielen anderen Veröffentlichungen der Fall ist – gar nicht mal schwermütig, sondern klingen eher tänzelnd und auf eine seltsame Art und Weise beschwingt, was die CD natürlich um so interessanter macht. Insgesamt ist eine gute CD entstanden, welche die Thematik des Horrors ästhetisch verarbeitet und nicht allzu platt vermittelt.
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