Martyr Lucifer
„Martyr Lucifer’s Shards“
(Outline Recordz)
Soloprojekte haben schon immer einen zweifelhaften Ruf. Allzu oft kommt eben nichts Brauchbares dabei raus. Hier verhält es sich erfreulich anders. Martyr Lucifer, bislang hauptsächlich und einschlägig bekannt geworden als Bassist der italienischen Progressive Black Metal-Protagnisten Hortus Animae, lotet auf seinem zweiten Album „Martyr Lucifer’s Shards“ seine träumerischen und stilistisch modern geprägten Visionen aus. Anklänge an Tiamat während der Zeit des „Judas Christ“-Albums sind immer wieder eindeutig herauszuhören, was der variantenreichen Musik des Sängers und Synth-Freaks sehr gut zu Gesicht steht. Stimmungsvoll, mit viel Gefühl und besinnlichen Nuancen geht es zu Werke, wenn der Mann mit Begleitband gekonnt in atmosphärisch massiv angereicherte Dark- und Gothic Metal-Gefilde vordringt. Beruhigende Pianoklänge reichern das beachtlich weit gefasste Spektrum des Ganzen perlend an wie im vierten Stück, dem dringlich empfohlenen Anspieltipp „The Horseride“. Überhaupt hat Mr. Martyr Lucifer ein großes Faible für düsterschöne Romantik. Pink Floyd-mäßig strahlende Notenspektren sind im Zuge dessen inklusive zu vernehmen. Paradise Lost-Drummer Adrian Erlandsson spielt in einer beachtlichen Vielzahl an Bands. Und auch für diese Scheibe konnte er als Mitwirkender gewonnen werden, was für ebenso straighte wie bestechend organisch taktende Rhythmen garantiert.
Markus Eck
Veröffentlicht: 03/2014
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