Review
Artist: Lowly
Titel: Heba
- Artist: Lowly
- Label/Vetrieb: n/a
Lowly „Heba”
(Bella Union/[PIAS] Cooperative/Rough Trade)
Faul im Staate Dänemark? Kommt gar nicht in die Tüte für Lowly aus Aarhus, die bereits 2015. mit der EP „Sink Way Into Me“ auf dem Label des früheren Cocteau Twins-Musikers Simon Raymonde debütierten. Dass das Quintett um die Sängerinnen Nanna Schannong und Soffie Viemose seiner ehemaligen Band nicht ganz unähnlich ist, könnte dabei etwas nachgeholfen haben – auch wenn Lowly ihre Musik selbst als Noise Pop bezeichnen. ‚Noise’ allerdings eher im Sinne von Geräusch: Die visionären, von fragmentierten Rhythmen durchzogenen Songs flackern stets unruhig und lassen sich nur schwer wieder herunterkochen, wenn sie erst einmal in Fahrt gekommen sind. Die Single „Word“ hebt minimalistisch an, wächst sich aber ähnlich wie „Stubborn Day“ immer mehr zu einem kleinen elektronischen Stampfer aus, während die beiden Vokalistinnen dem Gesamtbild eine Leichtigkeit verleihen, der Lowly eher in den Bereich Dream-Pop verfrachtet. Hätten die Briten Virginia Wing ihr letztes Album mit einer Idee mehr Stringenz und der einen oder anderen hypnotischen Gitarrenschlaufe versehen – es wären ihnen womöglich elf ähnliche, gleichzeitig diskret rumpelnde und kontemplativ in sich ruhende Songs gelungen wie Lowly auf ihrem ersten Longplayer. Und dass das Stück „Not So Great After All“ heißt, sollte man hier bitte nicht wörtlich nehmen.
Thomas Pilgrim
Veröffentlicht: 02/2017
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