Review
Artist: FAULTLINE
Titel: Your Love Means Everything
- Artist: FAULTLINE
- Label/Vetrieb: Blanco Y Negro, WEA
Von Drum’n’Bass zu abgedunkelt-melancholischem Downbeat ist es zwar genaugenommen nicht allzu weit, aber David Kosten, der Mann hinter Faultline, hat für sein zweites Album trotzdem drei Jahre gebraucht, um von A nach B zu kommen. Und es wäre schon eine rührende Vorstellung: Kosten sitzt im Studio und rauft sich die Haare. Es will ihm doch zum Verrecken nicht einfallen, woher er die Vocal-Tracks zu seiner neuen Platte kriegen soll, und schnell soll’s auch noch gehen. Und auf einmal geht die Tür auf, und alle stürmen sie herein, um auf „Your Love Means Everything“ zu singen: Chris Martin von Coldplay, Wayne Coyne von den Flaming Lips, und sogar Michael Stipe höchstpersönlich ist dabei. Es mag so oder so gelaufen sein, obige Sänger sind nicht zuletzt dafür verantwortlich, daß „Your Love Means Everything“ zumindest zur Hälfte eine melancholisch-wehe Balladenplatte mit mehreren Metern Tiefgang geworden ist, die zwischen den gesungenen Stücken immer wieder von dunkel glühenden Ambient-Instrumentals und Breakbeat-Tracks mit Orchester-Shots und angedeuteter Härte durchbrochen wird. Mit „Clocks“ leistet Kosten sich gar ein flockiges Stück Gitarren-Pop. Daß man sich hinterher nur erzählen wird, wie bedrückend Chris Martin das fantastische „Where Is My Boyü singt oder Michael Stipe den Oldie „Greenfields“ interpretiert (Brothers Four sangen es vor Jahrzehnten), sollte aber nicht vergessen lassen, daß es sich hier um ein überaus stimmungsvolles, leicht vornüber gekipptes Elektronik-Album handelt, das vielleicht nicht alles, aber doch eine ganze Menge bedeutet.
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