Review
Artist: FAINT
Titel: Danse Macabre
- Artist: FAINT
- Label/Vetrieb: City Slang, Virgin
Aus Omaha, Nebraska, kommen The Faint, um mit ihrem bereits dritten Album neue Standards in Sachen Coolness zu etablieren. Zu diesem Zweck setzten sie etwa an der selben Ecke an wie ihre Westcoast Pendants Deadsy und stellen vom ersten Moment des Openers „Agenda Suicide“ an unmißverständlich klar, wo ihre Wurzeln liegen: Im kühlen, neonbeleuchteten Nightlife der Reagan-ü¤ra, der Zeit, als New Wave noch im schwarzen Anzug mit weißem Hemd, mit Haarsprayscheitel und Sonnenbrille zelebriert wurde. Repititive Retro-Dancebeats und pluckernde Sequencer-Baßlinien ü¡ la Soft Cell oder New Order treffen auf fette Synth-Riffs, wie man sie von Numan oder Devo kennt, und geben einem fast verdrängten Zeitalter die verdiente zweite Chance. ü£ber allem liegt Todd Baechles effektbeladener Gesang, in dem immer die 80ies-kontextbedingt nötigen Quentchen Gelangweiltheit, Nerdiness, Zynismus und Dekadenz mitschwingen, und der einen an Mark Mothersbaugh erinnert. Nicht selten explodieren die monoton beginnenden Songs in einem unkontrollierbaren Ausbruch und erzeugen mitreißende Momente, die sich bestimmt fürchterlich gut auf der Bühne umsetzen lassen. Trotz der dominierenden Elektronik klingt „Danse Macabre“ durchgängig sehr rockig, was auch der brillanten Produktion von Mike Mogis zuzuschreiben ist. Songs wie „Agenda Suicide“, „Glass Danse“ oder „Posed To Death“ haben einen derartig unverschämten Ohrwurmcharakter, daß man „Danse Macabre“ nicht mehr aus der Hand geben will. Meine Damen und Herren, die Eighties des 21. Jahrhunderts sind nicht mehr aufzuhalten. Im Zuge der Revivalmania wird es jetzt nur noch Zeit, daß die ü£ber-Nerds Devo und die coolen Dead Or Alive um den coolen Pete Burns wieder auf der Matte stehen – dann müßten sie eigentlich alle wieder vollzählig sein.
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