Zunächst möchte ich vorausschicken, daß ich vor meinem Interview mit End Of Green noch nie etwas von dieser Band gehört hatte. Wie sich bei diesem Album nun herausstellt, könnte das ein Fehler gewesen sein. Denn „Songs For A Dying World“ beinhaltet einige verdammt geile Songs, die man auf jeden Fall mindestens einmal gehört haben sollte. Nachdem im Vorfeld immer wieder der Type 0 Negative-Vergleich aufgetaucht war, überraschten mich die ersten Songs „Motor“ und „Only One“. Denn statt auf finstersten Kitsch-Doom-Metal setzen End Of Green hier auf melodischen, harten Rock mit Alternative-(als ich noch jünger war, hätte man es „Grunge“ genannt)Touch. Erst die Strophe des vierten Songs „I Hate“ wird in einer Tonlage vorgetragen, die man vom guten Pete kennt und liebt. Der Refrain des Songs könnte allerdings auch von Anathema oder Sentenced stammen. Und wie diese Hörbeispiele vermuten lassen, bestehen auch die restlichen Songs aus einer unwiderstehlichen Melange verschiedenster Einflüsse. Harte Grungeriffs, dunkle Gothicpassagen und gut getimetes Metal-Drumming fließen immer wieder in die Musik ein. Die Stimme von Sänger Michael Huber wandert vom aggressiven Scott Weiland-Stil zum finsteren Pete Steele-Klon, daß es eine wahre Freude ist. Bei einem derart guten Album sucht man fast schon verzweifelt nach den Schwachstellen, und wird leider auch hier fündig: „Black No.1“. Die Coverversion der Type 0 Negative-Kulthymne läßt den eigenen End Of Green-Stil schmerzlich vermissen und wirkt ob der ü¤hnlichkeit mit dem Original ziemlich überflüssig. Das schmerzt, das kostet Punkte in der B-Note und läßt sich auch durch die nachfolgende spacige und schöne Ballade „Myra“ nicht wieder gutmachen.

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