Review
Artist: DEFTONES
Titel: White Pony
- Artist: DEFTONES
- Label/Vetrieb: Maverick, WEA
Die Deftones galten ja immer als der kleine Bruder von Korn. Die beiden befreundeten Bands gründeten sich zwar zur gleichen Zeit, Korn waren mit ihrer Erstveröffentlichung allerdings früher am Start, wodurch es immer den Anschein hatte, Korn hätten diesen Sound erfunden. Ja, welchen Sound eigentlichüDiese moderne Mischung eben, die sich aus den Bausteinen Metal, Indie und Hardcore zusammensetzt. Formal liest sich das nicht sonderlich spannend, es kommt aber wie so oft auf die Aufbereitung, Kombination und Interpretation der Stilistiken an. Da wo Korn einen fetten Bass einsetzen, vertrauen die Deftones auf ihren schleppenden, schweren Songaufbau, der durch wütende Ausbrüche Kontrastpunkte zu setzten weiß. Korn sind aber sicherlich kränker bzw. psychotischer und folglich intensiver, während die Deftones einfach nur verzweifelt und melancholisch sind. Allerdings machen sie die zugänglicheren Songs und gehen einen geradlinigeren Weg als Korn. Die Deftones haben sicherlich ihren eigenen Sound und erinnern in ihrer Vorgehensweise eigentlich eher an die ganz frühen The Notwist, die es damals ebenso verstanden, noisige, breitwandige Indie- bzw. Metalgitarren mit einfühlsamen, zerbrechlichen Gesang zu paaren. Die auf Around The Fur“ noch vorhanden gewesene, gelegentlich auftretende Affinität zu den Smashing Pumkins ist allerdings nicht mehr zu erkennen. In Ermangelung einer Produktinfo war es mir leider nicht möglich, mit Bestimmtheit sagen zu können, ob es nun Maynard Keenan von Tool ist, der da auf „Passenger“ singt, oder ob Chino eben diesen einfach nur gut kopieren kann. Prinzipiell ist man vom Laut/ Leise Rezept des Vorgängers nicht abgewichen, wobei diesmal die ruhigere Variante vielleicht ein wenig mehr betont wurde und elektronische Effekte öfter als vormals verwendet werden. Macht insgesamt ein solides Album, bei dem die Amerikaner für meinen Geschmack aber zu sehr auf Nummer Sicher gegangen sind und somit eine Weiterentwicklung vermissen lassen.
Veröffentlicht: 2000
2000 findest du Hier finest Sonic-Secucer Ausgaben aus dem Jahr 2000