DJs sind, so weiß man vielerorts aus Erfahrung zu berichten, ein seltsamer Schlag Menschen. Manche sind der Auffassung, allein das Abspielen anderer Leute musikalischer Ergüsse mache sie selbst zum Star“. Andere meinen, eine gewisse Routine im „Auflegen“ befähige sie dazu, selbst einmal (zumeist sehr unausgegorene) akustische Feldversuche auf Tonträger zu bannen. Holmes ist anders, Holmes ist cool. Holmes beweist, daß auch aus einem DJ einmal etwas werden kann – eine Tatsache, die angesichts vorheriger Veröffentlichung des irischen Wahl-New Yorkers zwar nicht neu ist, mit „Bow Down To The Exit Sign“ jedoch als offiziell einbetoniert gilt. „Bow Down…“ ist mehr als ein Album, mehr sogar als ein Konzeptalbum. Um genau zu sein, liegt es in Teilen doch einem speziell angefertigten Kopfmusik-Drehbuch zugrunde. Holmes beschreibt in eindringlich-hypnotisierenden Stimmungen und schwül-rockigen Songs „die Abenteuer eines Neuankömmlings in einem etwas schrägen Viertel“ irgendeiner Stadt, bei der es sich freilich nicht gerade um Flensburg, Garmisch-Partenkirchen oder Buchholz in der Nordheide handeln dürfte. Multi-kulti ist ein Zauberwort, metropolitanischer Urban-Stilmix das andere. Die Großstadt ist der Dschungel, in dem Sound-Hunter Holmes Jagd auf verschiedenste bizarr-schillernde Kreationen aus Ambient, Dance, Jazz, Soul, Roots-Rock, Psychedelic und zahlreichem anderen macht, was ihm so über den Weg läuft. Blues-Brother Jon Spencer streift hierbei ebenso seinen Pfad wie Soulman Carl Hancock Rux, Primal Scream Schreihals Bobby Gillespie oder Tricky’s Gänsehaut-Fee Martina Toppley-Bird. Ganz groß!
Veröffentlicht: 2000
2000 findest du Hier finest Sonic-Secucer Ausgaben aus dem Jahr 2000