Review
Artist: CHRIS CONNELLY
Titel: Initials C. C.
- Artist: CHRIS CONNELLY
- Label/Vetrieb: Invisible, Underground Inc.
Und weiter geht das Großreinemachen im Hause Invisible. Waren es zuletzt die Rohdemos des William Tucker-Trashprojektes Darling Kandie und Chris Connellys Lagerfeuer-Akustik-Sammlung „Private Education“, bekommt der frühere Industrial-Kollaborateur an allen Fronten und heutige Bowie-Soundalike Connelly nun sogar eine ganze Doppel-CD, um die gesammelten Werke seines 20jährigen Schaffens aufzuarbeiten. Der Untertitel „Out-Takes, Rarities & Personal Favourites 1982 ÔÇô 2002“ würde überall sonst zwar auf Ausverkauf und Zweitverwertung übelster Sorte schließen lassen, bei Chris Connelly liegt der Fall aber anders: Industrial-Insider, Electro Metal-Freaks und Liebhaber seiner kleinen, aber feinen Songwriter-Alben werden frohlocken ob des teilweise mittlerweile hoffnungslos verschollenen Materials auf „Initials C. C.“, alle anderen werden wohl kaum Notiz davon nehmen. Zugkräftigster Name hier ist natürlich Al Jourgensens Freizeit-Brüllaffen-Band Revolting Cocks, deren „At The Top“ seinerzeit lediglich auf der vergriffenen „Stainless Steel Providers“-Maxi zu finden war (die A-Seite wurde netterweise gleich noch in Liveversion drangehängt). Penetrant legendär auch der bimmelnde Tick-Tick-Tock-Hit „Rubber Glove Seduction“ vom Projekt PTP aus der gleichen Blase und Krachproben der Martin Atkins-Bands Pigface, Murder Inc. und The Damage Manual, in denen Connelly ebenfalls das Mikro schwang. Den Rest der knapp 120 Minuten teilen sich frühe Tracks mit den englischen Industrial-Techno-Kubisten Fini Tribe und semi-akustische Songs in Zusammenarbeit mit Chris Bruce, Bill Rieflin oder William Tucker. Eine lustige Kompilation zwischen ÔÇÜHach, war das schönÔÇÖ und ÔÇÜAch, sowas macht der jetztÔÇÖ, bei der das letzte Wort noch nicht gesprochen ist ÔÇô der Zusatz „Vol. 1“ deutet zumindest an: Da geht noch was.
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