Review
Artist: CHAMELEONS
Titel: Why Call It Anything
- Artist: CHAMELEONS
- Label/Vetrieb: Artful, Zomba
Lang angewarnt, nie so richtig geglaubt und nun tatsächlich doch erschienen: Das, tja, anders kann manÔÇÖs wohl nicht bezeichnen, Comeback-Album von Mark Burgess und seinen Jungs. Was es in den 80er Jahren war, das ausgerechnet die Chameleons mit ihrer Mixtur aus artsy Romantik-Image, orchestralem Guitar-Pop und brit-humoriger Eigenheit zu Wave-Lieblingen machte, vermag ich heute immer noch nicht mit Gewißheit zu sagen, doch eins steht fest: Es hat sich nicht viel daran geändert. Auch 2001 kann die Band, wenn sie will, noch einige der schönsten Gitarrensounds aus dem ü¤rmel schütteln, die ich jemals gehört habe, und die im Titel festgehaltene Frage, warum man seine Platte eigentlich immer irgendwie nennen muß, verbläst genauso sympathische Sinnlosigkeit wie der damals grinsend aufs Cover gesetzte Brocken „What Does Anything MeanüBasically“. Die Songs des Albums sind gewohnt melancholisch, bewegend und pendeln zwischen Schwermut und Pop ÔÇô „Shades“, „Anyone Aliveü oder „Dangerous Land“ wirken wie die behutsam modernisierte Fassung alter Hits wie „DonÔÇÖt Fall“ oder „Second Skin“ und dürften die Hand mit dem zuckenden Aufleg-Reflex wieder ins Platten-Archiv greifen lassen. Schön war das damals, und jeder, der ein Herz hat, wird heute dasselbe denken. Und so bezaubernd-phantasievolle Dinge wie ÔÇÜShe played me music in the womb so I learned to talk in tuneÔÇÖ können eigentlich immer noch nur den Chameleons einfallen. Meine Verehrung für ein neblig lächelndes Herbstalbum.
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