Review
Artist: WHITE STRIPES
Titel: White Blood Cells
- Artist: WHITE STRIPES
- Label/Vetrieb: Connected, XL Recordings
Andy und Meg White sind ein mehr oder weniger kauziges Geschwisterpaar aus Detroit, dessen rauher, scheppriger Blues-Rock genauso rudimentär klingt wie sich das Band-Line-Up liest. Andy spielt Gitarre und singt, Meg sitzt an den Drums (oder drischt ab und zu auch mal nur auf einen länglichen Pappkarton ein) – mehr läuft bei den White Stripes personell tatsächlich nicht, und da erstaunt es schon, daß die beiden oft einen kernigeren Sound zustandebekommen als ihre Geistesverwandten The Strokes zu viert. Wobei man das mit dem Sound natürlich im Zusammenhang sehen muß – „White Blood Cells“ ist in erster Linie natürlich ein schonungsloses Dokument des rohen Blues’n’Roll mit konsequent danebenliegendem Kehl-Gesang, schrottigem ü£bungsraum-Feeling und nicht mal ansatzweise rausgefiltertem Masterband-Rauschen. Hat aber auch was für sich. Wenn hier einer zur Mailbox geht, weiß man wenigstens, daß er zum Briefkasten und nicht zum Computer tapert, in besonders schamlosen Momenten klingt Megs Schlagzeug wie aus Helge Schneiders „Klapperstrauß“ abgesampelt („Little Room“ ist hierfür Paradebeispiel), und „Hotel Yorba“ als perfidesten No-Fi-Hit-Klopfer dieses Herbstes darf man ausnahmsweise auch mit Kopfhörern mitsingen – falscher als Andy geht’s ohnehin nicht. Nur daß falsch hier irgendwie richtig klingt. Zerlumpter Trash mit großem Herzen.
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