Review
Artist: TANZWUT
Titel: Ihr wolltet Spa?Æ’
- Artist: TANZWUT
- Label/Vetrieb: EFA, Pica
Viel wurde in den letzten Monaten schon über das Album berichtet und auch spekuliert. Nun ist es also da, das dritte Album der Berliner Mittelalter-Freaks. Möglicherweise schon bekannt durch den Videoclip (und nicht zuletzt auch durch unseren letzten „Cold Hands“-Sampler) dürfte „Nein Nein“ sein. Trotz der Auskopplung dieses Songs, mein Favorit für einen Erfolg in der düsteren Clubwelt ist eher das hymnische „Fatue“ mit seinen klassischen Versatzstücken, mit einem ähnlich gearteten Stück („Love Never Dies“) haben es einstmals Apoptygma Berzerk geschafft, die Clubs nachhaltig zu erobern. Auch sonst geizen Tanzwut diesmal nicht mit wirklich mitreißenden Songs. Das besondere an dem Album wird trotzdem aber erst nach häufigerem Hören klar: Hier gibt es keine einzelnen herausstechenden Songs, absolut alle Tracks zeigen sich voller Energie und kreativen Input der einzelnen Mitglieder. Bei aller Härte kann man aber auch viel melancholische Untertöne wahrnehmen, zum Beispiel bei „Für immer“ oder „Der Fluch“. Ebenfalls ein Pluspunkt des Albums: Die Texte. Diese sind zwar stets eingängig, offenbaren aber bei genauerer Betrachtung doch einen gehörigen Tiefgang. Eigentlich eine kluge CD also: Alte Fans werden nicht verprellt, aber auch viele Kritiker der Band könnten vielleicht diesmal von den Vorzügen der Berliner Band überzeugt werden, immer vorausgesetzt, sie besitzen eine gewisse Vorliebe zu harter Rockmusik.
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