Review
Artist: SMOG
Titel: Rain On Lens
- Artist: SMOG
- Label/Vetrieb: Domino, Zomba
Bill Callahans Projekt Smog ist so ein Ding, bei dem man immer das dumpfe Gefühl hatte, nach der jeweils letzten Platte kommt da nicht mehr viel ÔÇô zu gebrochen, mißmutig und kahl wie Steinwüste war der bisherige Output. Dabei klang es nie so richtig, als hätte Callahan Spaß an der Musik, eher so, als könne er einfach nicht aufhören, welche zu machen. Kann er bestimmt auch nicht ÔÇô doch auf „Rain On Lens“ beginnt Smog auf einmal, vereinzelt zu swingen, sarkastischen Humor und (anscheinendü ernstgemeinte Ratschläge wie „Keep Some Steady Friends Around“ oder „Live As If Someone Is Always Watching You“ zu verteilen, als würde er gleichzeitig sagen ÔÇÜund sei ja nicht so blöd, mir das zu glaubenÔÇÖ. Wie Callahan zum Beispiel auf dem genial benannten Stück „Song“ zu einem hoffnungslos geisterhaften Country & Western-Background denkbar obskure Sachen singt und damit einen abseitigen Hit hinlegt, gehört zum Verschrobensten, seit Clinic vor einiger Zeit die „Return Of Evil Bill“ feierten. Natürlich folgen darauf noch großzügige Portionen kargen Eigenbrötlertums und genaugenommen fast unhörbare Akustik-Gerippe, aber man meint förmlich zu sehen, wie der Mann brummelnd in der Eckkneipen-Ecke sitzt, seine Nasenhaare frisiert und sich freut, alle mal wieder ganz doll verarscht zu haben. Vielleicht hat er das sogar, doch dunkelgraues Amüsement garantiert „Rain On Lens“ jedenfalls auf ganzer Linie. Post-Rock ohne Rock.
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