Sandow sind mehr oder weniger die ostdeutsche Antwort auf die Einstürzenden Neubauten, Laibach und In The Nursery in Personalunion. Auf diesem Minialbum finden sich zwar nur sechs Stücke, die mir mit Ausnahme des eher langweiligen „Bulgarien“ jedoch allesamt zu gefallen wissen. Anleihen erklingen, z.B. an Neubauten zur Richterskala-Phase, um urplötzlich in Gitarrenwave-Klänge umzuschlagen. Wer also keine Angst vor Pomp und Plagiatsvorwürfen (denn mit diesen wird die Band wohl auf immer leben müssen) hat sollte Sandow einmal sein Ohr leihen. Die Freunde der italienischen Oper haben es bis zu ihrem Ende anno ’92 immer vorzüglich geschafft, sich zwischen alle Stühle zu setzen. Gekonnt variierte die Band zwischen dramatischen Pop, wütenden Gesang, Bläsern, Punk, Gitarren und Electronik, Folk und was sonst noch gerade auf dem Weg lag. Die Freiheit sich bei derartig vielen Stilen zu bedienen findet man außer bei den Phantoms Of Future ansonsten leider nur bei sehr wenigen Bands. Aufgrund dieser Unberechenbarkeit wird diesen beiden Veröffentlichungen wahrscheinlich auch nur begrenzter Erfolg beschieden sein. Schade.
Veröffentlicht: 1998
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