Willkommen zur Manga-geschwängerten Lara Croft-Version von Die Form. Pzycho Bitch bestehen aus Mitgliedern von Mono No Aware und Die Farben und sind zusammen mit Sängerin Sina auf dem besten Weg zum ü£ber-Ding in Sachen grooviger Electro (oder gar Future Popü zu werden, mit großzügiger Beigabe weiblicher Laszivität und noisiger Power-Electronic-Ansätze. Feister die Breakbeats nie schmatzen – das kommt auf einem Teil des Albums, inklusive angeblicher Lo-Fi-Version des Hits „Master Of Myself“, auch ganz gut zusammen. Und eine Bitch, die wie Sina atemlos blechern englisch-deutschen Wirrsing wie auf „Range Of Vision“ erzählt, mit der „Little Sister“ abrechnet und zum Schluß auf den Kachelboden gekauert die „Door To December“ öffnet, kann man wohl nicht anders als psycho nennen. Was aber mit der Zeit gelinde gesagt auch zuviel des Guten werden kann. Wer hier auf die weibliche Komponente als mildernde Zentralheizung im Electro-Inferno baut, wird jedenfalls enttäuscht. „Eden“ ist eisig und kahl wie defekte, flackernde Neonröhren im dunklen Tunnel. Das ausschließlich aus plump entstellten akustischen Porno-Ausrissen bestehende „Bitch“ verdeutlicht: Diese Platte ist nur sexy, wenn es nicht um Sex geht. Komisch, aber wahr. Mit „Come Back 2“ und „Out Of My Mind“ stehen jedoch schon mal zwei rotierende Kracher am Anfang, die über manche folgende Schwachheit hinwegtrösten, auch wenn Pzycho Bitch mit weniger – musikalischer, versteht sich – Schlampigkeit besser gefahren werden. Allemal ein stachliger Garten Eden.

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