Review
Artist: PRODIGY
Titel: Baby's Got A Temper (MCD)
- Artist: PRODIGY
- Label/Vetrieb: Virgin
Wenn sich die Vorabsingle eines kommenden Albums schon im Vorfeld durch ein Skandälchen ankündigt, kann das mehreres bedeuten. Im Falle von „Baby’s Got A Temper“, das aufgrund seiner angeblichen Rohypnol-Verherrlichung bereits vor Veröffentlichung auf dem Index der BBC landete und damit in die Schlagzeilen geriet, kann man das schon getrost unter „Marketingkampagne“ einsortieren, denn sein wir mal ehrlich, wenn dieser lahme, schwunglose, laue Aufguß alles ist, was wir nach mehreren Jahren Absenz von Liam Howlett zu erwarten haben, hat er die Zeit seit „Fat Of The Land“ offensichtlich nicht zu seinem Besten genutzt. Der absolute musikalische Nullfortschritt wird zusätzlich verschlimmert durch ein „Firestarter“-Sample, das vielleicht ein originelles Selbstzitat sein könnte, in letzter Konsequenz aber nicht mehr aussagt als „Leute, was jetzt kommt, habt ihr alles schon mal gehört.“ Der an Stumpfheit, Ideenlosigkeit und völligem ü£berflüssigsein nur schwer zu übertrumpfende Dub Mix scheint dieser Theorie ebenfalls begeistert zuzustimmen, und wer danach noch in der Lage ist, die die MCD abschließende Instrumentalversion über sich ergehen zu lassen, hat wahrscheinlich selbst die Birne voll mit Schlaftabletten der im Song angepriesenen Marke oder das Glück, „Baby’s Got A Temper“ rezensieren zu dürfen. Zum Tanzen hat das Ding jedenfalls nicht genug Drive (aber wer weiß, vielleicht wird das in der verstrahlten Insel-Clubkultur ja dennoch das nächste große Ding), und wenn ich mich nicht mehr bewegen kann, möchte ich lieber was anständiges hören. Von daher lautet meine herzliche Bitte an The Prodigy: Versucht es mal mit ’nem frischen Kaffee!
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