Review
Artist: PILORI
Titel: Zeit des Lichtes
- Artist: PILORI
- Label/Vetrieb: EFA, Trisol
Die wichtigste ü£berschrift, die das dritte Album von Pilori verdient, ist: „Den Kinderschuhen entwachsen“. Nachdem Gernot Musch und Marion Urbach mit ihren letzten beiden Alben bereits dem Vorurteil entgegenwirkten, daß Musikjournalisten nur eben diesen Beruf ergriffen haben, weil sie selbst keine vernünftige Musik produzieren können, beweist das Pärchen nun mit „Zeit des Lichtes“, daß sie endgültig auf eigenen Beinen stehen und zu ihrem ganz eigenen Stil gefunden haben. Dieser ist zwar weiterhin beeinflußt von diversen bekannten Musikstilen und ab und an fühlt sich der Zuhörer etappenweise an Stile bestimmter anderer Bands erinnert, doch im großen und ganzen fällt es schwer, dem Album einen Stempel aufzudrücken oder es in eine musikalische Schublade zu stecken – und das ist immerhin ein großes Kompliment. Der Opener ist schon noch ein typisches Neofolk-Stück mit deutschem Text, doch schon bei dem sicher noch in diversen Clubs zu hörenden „Fly“ wird klar, daß sowohl der Gesang, als auch die nun wesentlich (im wahrsten Sinne des Wortes) vielschichtigere Musik eine andere, höhere Klasse erreicht haben. Von heavenly voices über alptraumschwere Balladen bis hin zu ambienten minimalistischen Stücken („Todo = Nada“) oder chansonartigen Einsätzen ist nicht zu übersehen, daß Sprachtalent Marion und Soundtüftler Gernot ihre musikalische Balance gefunden haben. Beliebigkeit ist dabei kein Stichwort, sondern eher ausgeglichene Vielfältigkeit. Nach wie vor wirkt der weibliche Gesang überzeugender als der männliche und sprachbegabte Zuhörer werden ihren Spaß an deutschen, englischen, spanischen und französischen Texten haben. Thematisch dominieren Metaphern, die zwar oft dunkel und schwer, aber letztendlich hoffnungsvoll wirken und in die jeder Zuhörer seine eigenen Geschichten hineininterpretieren kann. Ein gewisser feinsinniger Humor ist hier und da zwischen den Zeilen zu lesen und so ist „Zeit des Lichtes“ ein abwechslungsreiches Album, das man ein paar mal hören muß, bevor man ein
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