Vorab: Die live aufgenommene CD „Play“ der Schweizer Nuuk ist ein absolutes Muß für jeden junggebliebenen Altwaver, der im weitesten Sinne Bands wie The Cure, The Sound, Ikon oder die Chameleons mag. Das soll nun nicht heißen, daß Nuuk keine eigenständige Band wären oder uns mit ihren Stücken lauwarme Aufgüsse bereits gewesener Songs bieten – mitnichten! Jeder der 14 Tracks ist eine Wave- beziehungsweise Goth- (je nachdem) Perle für sich. Man fühlt sich nur von Zeit zu Zeit an unser aller Lieblinge erinnert: Mal erkennt man die verspielte Gitarre der „Disintegration“-Cure wieder, um bei einem anderen Song an die Baßlinie der Sisters erinnert zu werden. Das Schöne ist dabei, daß man des öfteren meint, Versatzstücke wiederzuerkennen, jedoch ein Gesamtbild einer völlig autarken Band erhält. Ein absoluter Knaller der CD ist das Stück „Gothtrance“, das, entgegen dem Titel, ein hin- und mitreißendes Stück ist, aber leider auf der EP fehlt, deren vier Tracks auch auf dem Album zu finden sind. Meine Empfehlung an potentielle Käufer geht dementsprechend natürlich in Richtung Album, auf dem nicht ein einziger schlechter Track zu finden ist. Insbesondere ist dies auch ein Verdienst des Gesangs, der unglaublich abwechslungsreich und emotional rüberkommt. Bei variierender Stimmlage und pointierten Ausbrüchen wäre es bei einem Live-Album nicht verwunderlich, wenn da auch mal ein Patzer passieren würde – nicht bei Nuuk, deren Sound stets amtlich bleibt, trotz ihres offenkundlich improvisationsfreudigen Spiels. Ich kann mich nur wiederholen: Top-CD für alle Waver! (Und an alle Fans des „schwarzen, gotischen Techno“ (haha): DAS ist Musik!)

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