Review
Artist: NAPALM DEATH / FACE DOWN
Titel: Diatribes / Mindfield
- Artist: NAPALM DEATH / FACE DOWN
- Label/Vetrieb: Earache, Intercord, Roadrunner, Soundfront
Wohl kaum eine andere Band aus dem Grindcore-Genre kann auf eine solch musikalische Entwicklung und Beachtung zurückblicken wie Napalm Death, welche nunmehr ihr 10jähriges Jubiläum feiern. Seien es positive Reviews in Jazz-Magazinen (!), die Vielschichtigkeit ihrer Hörerschaft oder die Qualität der Texte – trotz einer Unmenge an personellen Umbesetzungen waren die Engländer anderen Bands immer mindestens eine Nasenlänge voraus. Auch wenn sich die Fans der ersten Stunde mittlerweile daran gewöhnen mußten, daß die Band für die zwölf Songs gut eine üStunde benötigt (man erinnere sich: die nur wenige Minuten lange Peel Session enthielt seinerzeit bereits mehr Tracks), so wird „DiatribeÔÇØ wohl allen Erwartungen gerecht. Vielseitigkeit heißt das Schlüsselwort, und so reicht die Palette der Elemente von Doom (ÔÇØCold ForgivenessÔÇØ) über Sprechgesang und dub-mäßige Baßläufe (ÔÇØCursed To CrawlÔÇØ) hin zu der obligatorischen Brachialität, der sich einfach nichts entgegen stellen kann. Und auch wenn der Gesang von Barney Greenway immer noch Oktaven von „normalenÔÇØ Stimmlagen entfernt ist, bleibt dieser halbwegs verständlich. Zudem gelingt es Napalm Death auch diesmal, die Musik niemals aus dem Ruder laufen zu lassen, sprich Geschwindigkeit, Stimme oder Musik überspitzen sich an keiner Stelle ins Absurde und verleihen dem Werk somit die verdiente Ernsthaftigkeit. Nach diesem Meilenstein dürfte es der Konkurrenz nicht einfach fallen, dem etwas Ebenbürtiges entgegenzustellen. Face Down aus Schweden versuchen es trotzdem und leisten für ein Debüt durchaus beachtliches. Zwar sind noch deutliche Anleihen an Genre-Größen von Slayer bis zu Krupps-Shouter Jürgen Engler festzumachen, doch die Vergleiche mit bekannten Namen werden sie sicher bald hinter sich lassen können. „MindfieldÔÇØ setzt beinahe voll und ganz auf Härte und Aggressivität und verbindet dazu gelungene Gitarrengewalt mit elektronischen Sprengseln und intelligentem Sampling.
Veröffentlicht: 1996
1996 findest du Hier finest Sonic-Secucer Ausgaben aus dem Jahr 1996