Review
Artist: MILLENIA NOVA
Titel: Narcotic Wide Screen Vista
- Artist: MILLENIA NOVA
- Label/Vetrieb: Island, Universal
Das Münchener Duo Millenia Nova enterte vor einiger Zeit mal kurz, aber eindringlich die Musikkanäle. „IÔÇÖm Dead“ war ein listening-elektronisches Highlight hypnotischster Qualität, in dem hoffentlich nicht nur für mich das wohlige Feeling des ersten Intermix-Albums mitschwang. Drei Jahre später sind Michael Meinl und Mathias Neuhauser auf neuem Label und mit neuer Platte in Breitwandformat zurück und arbeiten weiter an ihrer Vision von Musik an der Schnittstelle von Pop und ambientem Downbeat, die sich alle Zeit der Welt läßt. Und der Pop steht deswegen an erster Stelle, weil „Narcotic Wide Screen Vista“ ein durchgängiges Song-Album geworden ist. Millenia Nova verzichten diesmal auf Instrumentals, mixten zuerst sämtliche Tracks aus Midtempo-Grooves und flirrenden Gitarrenlicks zusammen und luden sich daraufhin für jedes Stück einen geeigneten Gesangsgast ins Studio. Unter anderem mit von der Partie: Thomas Hanreich von Vivid, Beangrowers-Sängerin Alison Delea (beide meist im Duett), Slut-Vokalist Chris Neuburger sowie niemand geringeres als der große Iggy Pop. Dessen Beitrag auf der Single „Rockicide“ ist nicht einmal der spektakulärste, denn das Album funktioniert am ehesten als Einheit stetig fließender Tracks, die leise und defensiv beginnen und sich langsam zur eindrucksvollen Soundwand steigern. „Disconnected Minds“ ist so ein Song, der fast unmerklich zum schwelenden Ohrwurm anschwillt und in zwei Versionen die restlichen neun Stücke würdig einrahmt. Ein großes Hallo noch an Ex-Sneaker Pimp Kelli Dayton, deren Auftritt bei „Transient Man“ hier sicher zu den Highlights zählt. Eine weitere Entdeckungsreise für die Seele.
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