Ungewohnt, Soloaktivitäten und Bandwerke auf einer Veröffentlichung zu vereinen. Midge Ure hatte bei Visage seine Finger im Spiel, hat „Fade To Grey“ mitkomponiert und später „Do They Know It’s Christmas“ zusammen mit Bob Geldof geschrieben. Und wenn man hinhört, erkennt man auch die Nähe zu „Love’s Great Adventure“ aus dem Jahre 1984. Im Gegensatz zum Solowerk, herausragend hier „The Gift“ (1985) mit dem ü£berhit „If I Was“, wurden Ultravox gerade in jüngster Vergangenheit gerne gecovert, mitunter auch ein Indiz für den Stellenwert der Band, die mit „All Fall Down“ 1986 ihre letzte in England gechartete, hier nicht enthaltene Single veröffentlichte. Sehr wohl enthalten sind die großen Hits „Vienna“, „We Came To Dance“, „Hymn“ und natürlich „Dancing With Tears In My Eyes“. Gerade in Wave- und Synthie-Kreisen sehr beliebt sind auch „The Voice“ und „Sleepwalk“, letzteres vom 1980 erschienenen Debüt „Vienna“. Gründungsmitglied John Foxx stieg schon vorher aus, ist dem einen oder der anderen aber sicher auch ein Begriff. Vielleicht zwischenzeitlich erfolgreich verdrängt wurde von vielen der unsägliche Swatch-TV-Spot, der mit seiner dummen Frage nach der Länge eines Lichtjahres tatsächlich die Größen Zeit und Entfernung vermischte, worüber auch Midges Song „Breathe“ nicht hinwegtäuschen konnte. So richtig anknüpfen an den Erfolg von „The Gift“ konnte Midge nicht. Vielleicht ein Grund dafür, daß dieses Vehikel geschaffen wurde, um seine neue Single „Beneath The Spielberg Sky“ zu präsentieren, auf die die Bezeichnung Stadion-Pop gut paßt. ü£brigens, Ultravox veröffentlichten mit neuem Sänger Tony Feneller 1993 und 1994 je ein Album, was man nur als Autor von Nachschlagewerken selber wußte, sonst nur in diesen erfährt. Davon ab sind große und wichtige Pop-Momente der 80er-Jahre hier dokumentiert, „an die man sich gerne zurückerinnert“, wie Paul Kings Synchronsprecher denkbar unpassend zu Pauls Lippenbewegungen sagen würde. Recht hat er aber trotzdem.
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