Bedenkt man die geringe Einwohnerzahl Finnlands, so ist es mittlerweile beängstigend, wie viele Bands unsere nordischen Freunde von Mal zu Mal ins Rennen schicken können. Und wie viele von denen dann auch noch hörbare Ergebnisse abliefern. Auch wenn das Rad dabei nicht jedesmal neu erfunden wird (dann wäre es mir erst recht unheimlich). Ein Beispiel: Insomnium besinnen sich mit ihrem Debüt „In The Halls Of Awakening“ auf traditionelle finnische Tugenden – musikalisch gesehen. Soll heißen, sie verbinden melodisch-melancholischen Death Metal mit finnischer Folklore, und zwar in textlicher und musikalischer Hinsicht. Kennern der Szene wird bei diesem Konzept sofort der Name Amorphis in den Sinn kommen und voilü: Insomnium klingen tatsächlich über einen weiten Zeitraum so, wie Amorphis vor vier bzw. fünf Alben geklungen haben. Da Amorphis aber heutzutage gar nicht mehr klingen wie vor vier bzw. fünf Alben, sehe ich das als durchaus legitim an, zumal die folkloristisch angehauchten Riffs allemal Wiedererkennungswert haben. Den Doublebass-Anteil hätte man um der Dynamik willen etwas zurücknehmen können, dafür haben sich Insomnium mit dem zehnminütigen Titeltrack die Meßlatte arg hoch gelegt.
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