Review
Artist: Gus Gus
Titel: Attention
- Artist: Gus Gus
- Label/Vetrieb: Underwater Records, Zomba
War etwas im Wasser, als Gus Gus aus Reykjavik 1998 ihr Album „Polydistortion“ veröffentlichtenüSelten konnten sich nämlich so viele Hörer aus so vielen Bereichen wie Pop, House oder Britische Gitarre auf ein Debüt einigen, obwohl die Platte eigentlich keine dieser Stilrichtungen bediente sondern eher eine maschinellere Variante von souligem Downbeat markierte. Allein eins wurde übersehen: Gus Gus waren ein Künstlerkollektiv, das zu besten Zeiten aus acht Leuten bestand und mehr einer virtuellen WG aus einem Lone Scherfig-Film glich als einer Band, die alle zwei Jahre eine Platte macht. Der Nachfolger „This Is Normal“ wurde gerade noch gerettet (diesmal mit unüberhörbarem Synthi-Pop-Einschlag), danach schrumpften Gus Gus sich selbst auf drei Leute und zogen sich eine neue Sängerin sowie einen Deal mit dem Label des Ex-Underworld-DJs Darren Emerson an Land. Das vorliegende dritte Album klingt ähnlich abgespeckt wie das Personalgefüge: Gus Gus reduzieren sich selbst auf knarzig pumpende Baßlinien und rigide Rhythmusmaschinen mit möglichst weit runtergefahrenen Song- und Melodieelementen. Der eingängige Opener „Unnecessary“ und die Auskopplung „David“ (die klingt, als hätten sie sich Darren Emerson und Praga Khan am Telefon ausgedacht) sind nicht gerade repräsentativ für den Rest der Stücke, auf denen sich eher skelettierter Techno und Acid-housiges die Klinke in die Hand geben. Trotz des Gesangs ist einiges auf „Attention“ zu pur und club-funktional für die heimische Stereoanlage, aber der Traum eines jeden DJ-Mixers, der hier die Sounds von links nach rechts jagen und mit Beats und Bässen die Trommelfelle vibrieren lassen kann ÔÇô daneben haben Gus Gus aber immer noch einige verdammt gute Songs auf der Pfanne. Isländisch für Anfänger.
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