Ensemble Economique
„In Silhouette“
(Denovali/Cargo)
Mit „In Silhouette“ macht Brian Pyle das erste Dutzend Ensemble-Economique-Veröffentlichungen voll. Den Schallplattenseiten füllenden Einstieg („In The Clear Blue Waters Of Memory“) begeht er gemeinsam mit dem Wiener Kunst-Elektroniker Jung an Tagen. Aus einem Moor aus tiefem Dröhnen und flüsternder Stimme schälen sich helle Glissandi und schabendes Geräusch – und schon ist man mittendrin in der mitternächtlichen Kopfkinovorstellung. Diesen cineastischen Moment verliert das Album auch in seiner zweiten – im Alleingang von Pyle eingespielten – Hälfte nicht. „In Silhouette“ spielt im Unterholz mit den Schatten. Es verwundert also nicht, dass hier viel geflüstert, aber nie gesungen wird. Dazu pocht die Perkussion dramatisch, während der Synth schräge Töne von sich gibt. Wäre „Stranger Things“ nicht zu 150 % in den 80s verortet, wäre dies der passende Score zur Serie.
Sascha Bertoncin
Veröffentlicht: 05/2017