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Artist: BOVINE LIFE
Titel: Social Electrics
- Artist: BOVINE LIFE
- Label/Vetrieb: Bip Hop, Hausmusik
Sozialarbeit in digital von Bip-Hop, unserem neuen Lieblingslabel für alles, was elektronisch ist und sich nicht entscheiden kann, ob es nun Musik oder doch nur ein Geräusch sein will. Bovine Life ist das Projekt von Chris Dooks, Soundskulpteur und Kurzfilmemacher, der auf „Social Electrics“ demonstriert, was passieren kann, wenn man quer durchs Internet jammt und sich mit gleichgesinnten Komplizen aus aller Welt gegenseitig MP3s schickt, bis das Modem qualmt und nur noch Bleeps und Clonks ohne Ambiente oder harmonische Codes ausspuckt. Dabei enthält „Social Electrics“ wahrscheinlich mehr Beats und Melodiefetzen als der komplette übrige Bip-Hop-Katalog zusammen, und daß die Anzahl von gewollten Störgeräuschen und Musiksignalen sich hier zumindest die Waage hält, war von vornherein zwar nicht zu erwarten, gewährleistet aber wenigstens eine teilweise Hörbarkeit des schwer zerstückelten Materials. Vielleicht sollte sich Dooks in näherer Zukunft mal mit seinen Komplizen auf einen Eimer virtuellen Matetee zusammensetzen, statt ausschließlich elektronische Postfächer zu zerschnipseln – vielleicht hätte das noch ein paar mehr pumpelige Rhythmustracks wie „Now We Are Traffic“ oder „Dusseldorf Girl“ zur Folge. So klingt der digitale Rinderwahnsinn ähnlich durchgeschmort wie die Kühe, denen die Aliens in South Park bescheinigten, sie seien die intelligentesten Wesen auf der Erde.
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