Review
Artist: BLACK LABEL SOCIETY
Titel: The Blessed Hellride
- Artist: BLACK LABEL SOCIETY
- Label/Vetrieb: Edel, Spitfire
Kavaliersdelikt im Namen des Metal: Wer schon ohne Zulassung, Nummernschild und Führerschein seinen Luxus-Rock ÔÇÿnÔÇÖ Roll-Pick-Up skrupellos durch die Straßen Hollywoods kutschiert, der muß sich auch um das Morgen der harten Klänge keine großen Gedanken mehr machen. „The Blessed Hellride“ spielt nun weniger auf die straßenverkehrsordentlichen Gepflogenheiten von Ozzy Osbourne-Gitarrist Zakk Wylde und seine verschworene Black Label Society an, als vielmehr auf das vierte Studioalbum des fast bis zur Klischeeerfüllung bärtigen Redneck-Rockers mit der versifften Lederkutte. Mithin eines von zwei großen Schlagworten im simplen Musikerkosmos von Kumpel Wylde: Versifft hier und versiert auf der anderen Seite. Klar war diesmal die Spirituosen-Rechnung höher, klar hat man sich diesmal unterbewußt größerem Druck unterworfen gefühlt und auch klar, daß man diesmal sein T-Shirt auch im Notfall zwei Tage lang getragen hat, wenn es die RÔÇÖnÔÇÖR-Mission verlangt hat. Wylde war immer Klischee, Wylde bleibt immer Klischee – genauso wie niemand der „Rama“-Familie ihren perfekt in Szene gesetzten Sozial-Theatralismus vorwerfen würde, werden auch Bedenken in Sachen Black Label Society gleich im Keim erstickt. Hier gibtÔÇÖs wieder einmal eine Menge fingerfertiger Technik, solide Metal-Hausmannskost und charmant autobiographische Stammtisch-Lyrics wie „Stoned & Drunk“, „Doomsday Jesus“, „Funeral Bell“ oder „Final Solution“. Wir rocken, manchmal leiden wir auch, doch immer mit einem frisch gezapften Bier in der Linken, die Rechte zum Evil-Zeichen in die Höhe gereckt…
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