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Artist: BISCUIT BOY AKA CRACKERMAN
Titel: Fat Chance
- Artist: BISCUIT BOY AKA CRACKERMAN
- Label/Vetrieb: Mercury, Universal
Hinter Biscuit Boy aka Crackerman verbirgt sich Paul Heaton, der früher bei den semi-legendären Housemartins sang und mit seiner Nachfolgeband The Beautiful South die Massen seit über zehn Jahren erfolgreich glauben läßt, sie würden hausfrauentaugliche Bügelmusik hören. Heaton darf mit grinsendem Doppelkinn ÔÇÜDon’t marry him, fuck me‘ singen und seiner Duettpartnerin in „Perfect 10“ Gemeines über ihre Körperfülle sagen – Hauptsache, man kann den Song im Radio spielen. Das neue Album unter dem neuen Pseudonym macht da keine Ausnahme und unterscheidet sich nicht wesentlich von The Beautiful South, ist allenfalls etwas elektronischer angehaucht, mit Stax-Soul-Versatzstücken angereichert und etwas aufgerauhter als der übliche Mega-Pop-Sound – aber wenn’s an die Texte geht, bleibt Heaton ein genialer Sezierer der libido-gesteuerten menschlichen Psyche. Das mit Stabreimen vollgestopfte „Mitch“ ist zugleich hirnbeutelnder Lyrik-Brocken und swingender Pop-Song, gleiches gilt für „10 Lessons In Love“, und das Kitchen-Sink-Drama auf dem Cover könnte gar nicht besser umgesetzt werden als bei „The Perfect Couple“, wo ebendieses Paar die schönsten gegenseitigen Mordpläne schmiedet, seit Space und Cerys Matthews „The Ballad Of Tom Jones“ sangen. Die Musik ist dabei nicht gerade die stärkste Seite des Ganzen – dafür hat Heaton um so mehr recht, wenn er Sachen singt wie ÔÇÜHooking men is easy, losing them is tougher by far, cause if they’re drunk enough to fuck you, then they won’t be driving home in their car‘. Aber sowas von.
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