Was mir Ataraxia gegenüber anderen Goth-Folkern sehr sympathisch macht, ist die Tatsache, daß sie einfach nicht versuchen, finster zu klingen. Das neue Album haben Ataraxia in zwei Teile gesplittet (siehe Titel), wobei der erste sich dem Frühling widmet, während in der zweiten Hälfte der Herbst besungen wird. Dementsprechend eingängig, aber auch zerbrechlich geht es während des Frühlingsteils zu, wobei vor allem die Stimme von Francesca Nicoli überzeugen kann, welche sich im Laufe der Zeit stetig weiterentwickelt hat. Muntere Melodien samt üTakt laden zum Tanz, aber auch an Ruhe und Entspannung wurde gedacht. Doch nichts ist von Ewigkeit und so muß der Frühling weichen, und mit schweren Orgelklängen hält der Herbst Einzug. Da für diese Jahreszeit süßliche Melodien fehl am Platze wären, verlagert Sängerin Nicoli ihre Stimmübungen eher in Richtung Diamanda Galas und gibt diesem Teil den gebührenden kraftvollen Anstrich. Als Amerikaner müßten Thanatos ja eigentlich eine völlig andere Art von Folk spielen, aber ein Einfluß scheint dennoch der Clan um Douglas P. und David Tibet zu sein. Aber auch Erinnerungen an akustische Bauhaus und Bowie werden geweckt. Zwar sind Thanatos mit dieser Mixtur nicht unbedingt auf dem richtigen Label, trotzdem scheinen sich Sam Rosenthal und Partner recht wohl zwischen den Stühlen Neo-Folk, Pop und Songwriter-Tradition zu fühlen, was sich besonders in ihrer Version von „Spanish BombsÔÇØ widerspiegelt.
Veröffentlicht: 1996
1996 findest du Hier finest Sonic-Secucer Ausgaben aus dem Jahr 1996