Alles ist erleuchtet auf dem fünften Longplayer des deutschen Synthpop-Duos Alienare: Das Projekt um den exaltierten Sänger T. Green rückt die Metapher des Lichts in eben jenes rechte. Licht des Lebens, Licht der Hoffnung, Licht der Liebe: Alienare lassen tatsächlich keinen Kalenderspruch aus, der in Zusammenhang mit einer Illumination steht. Das ist aber vollkommen okay, denn die Stücke auf „Lumen“ leben weniger von den in Summe dann doch sehr annehmbaren Texten als vor allem von der musikalischen Spielfreude. Schamlos und mit wachsender Begeisterung gibt sich das Zweiergespann dem Retorten-Pop hin, was sie vor allem bei der balladesken Nummer „Against The Waves“ in schwelgerischen Akkorden voll auskosten. Apropos „waves“: Das Meer spielt auf „Lumen“ eine zentrale Rolle, weswegen auch ein neongrüner Leuchtturm das Cover-Artwork ziert. Drücken Alienare wie bei „Lies, Lies, Lies“ mal aufs Gaspedal, kommen sie in die stilistische Nähe zu Funker Vogt oder Eisfabrik. Ob sich T. Green und Gerrit Thomas, der sowohl Funker als auch Eisfabrikant ist, irgendwann mal getroffen und ausgetauscht haben? Ist letzten Endes aber auch total wumpe, denn „Lumen“ besitzt genügend Eigenständigkeit, um nicht des Plagiats bezichtigt zu werden. Man verzeihe diese Wortspiele, aber sicherlich wird denjenigen, die Alienare bislang geflissentlich übersehen haben, ein Licht aufgehen. Und langjährige Wegbegleiter werden am neuen Material einfach ihre helle Freude haben.
Daniel Dreßler
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