da sie relativ ruhig ist. Doch lässt man sich auf sie ein, kann man sich diesem tiefen Sog nur schwer entziehen. Die zierliche Musikerin orientiert sich am Songwriting der alten Schule und hat ein Händchen für charmante Melodien und zarte Arrangements, in denen unheimlich viel Gefühl liegt. „Shades“ ist ein durchweg melancholisches, stilles Album, das Elemente aus Singer/Songwriter-Kunst, Indie-Rock, Chanson, Americana, Wave, Dreampop und Folk zu etwas Eigenem vereint. Man stelle sich ein weibliches Pendant zu Nick Cave oder Leonard Cohen vor, zumal auch Vera Sola eine besondere Stimme hat, die Weltschmerz und Sehnsucht vereint und einem immer wieder Schauer über den Rücken jagt, wie im Opener „Virgils Flowers“ oder dem famosen „Black Rhino Enterprises“. Mit etwa 39 Minuten ein sehr kompaktes Album, dessen Gesamtlänge ebenso überschaubar ist wie die Instrumentierung der einzelnen Tracks. Doch umso schneller folgt der Griff zur Repeat-Taste. Sicher der Grundstein für eine große Karriere und nichts für „Small Minds“, um mit einem ihrer Songtitel zu sprechen.
Sascha Blach
Vera Sola schafften es mit dem Album „Shades“ in unserem Sonic Seducer Jahresrückblick 2018 unter die Top 10 unseres Soundcheck Rankings 2018.