Das Buch selbst ist dem Vermächtnis von Bob Moog, dem Pionier für elektronische Instrumente gewidmet. Es enthält Kapitel über Synthesizer-Grundlagen, einen Blick in die Moog-Fabrik, die Geschichte der Moog-Synthesizer, Techniken des Musizieren damit und wirft unter anderem auch Schlaglichter auf Künstler wie Reznor, die mit eben solchen Klängen Musikgeschichte geschrieben haben.
Nun wurde ein Ausschnitt aus dem Buch veröffentlicht, in dem Trent Reznor Rede und Antwort über seine Liebe zu den Synthies steht. Aufgewachsen ist er im ländlichen Pennsylvania, das nächste Musikgeschäft war zwei Autostunden entfernt. Bereits im Kindesalter begann er, Klavier zu spielen – natürlich elektronisch, auf einem Wurlitzer. Im Jugendalter bekam er einen Roland RS-09, das Herz war damals bereits der Elektronik verschrieben. 1979 schenkten ihm seine Großeltern den Moog Prodigy, umgangssprachlich auch „Volk-Moog“ genannt, als dieser erschien. „Das war lebensverändernd“, so Trent. „Der Moog wurde Lebensinhalt und war immer mit dabei. So beispielsweise auch auf dem Esstisch im Esszimmer. Irgendwie fungierte es schon fast als Einrichtung im Haus. Ich hatte einen Riesenspaß.“ Mittlerweile beherbergt Reznors Studio eine Vielzahl an Moog-Geräten, sowohl modular als auch semi-modular.
Heutzutage ist Musikmachen natürlich etwas anderes für den Nine Inch Nails-Kopf als vor 40 Jahren. Er besinnt sich aber doch immer wieder auf die Faszination der früheren Gestaltung und ist immer weiter auf der Suche nach Perfektion, wobei für ihn oft der Weg das Ziel sei. Mittlerweile schreibt der Rockstar sogar Filmmusik, und das mehr als erfolgreich:„Als ich gebeten wurde, Filmmusik zu schreiben, hatte ich zuerst das Gefühl, dass ich nicht weiß, wie das geht. Ich weiß irgendwie, wie man einen Song schreibt, aber ich bin mir nicht sicher, wie man eine Szene komponiert – welche Strategien und Techniken muss ich dafür einsetzen? Ich habe nicht studiert, wie man das professionell aufzieht. Aber es brachte mich zum Nachdenken, und damit was der erste Prozess schon geschafft. Also versuchte ich einfach, durch meine Musik emotionale Reaktionen hervorzurufen. Das scheint zu funktionieren. Ich selbst bringe nur die Fähigkeit mit, zu wissen, wann sich etwas richtig anfühlt. Wenn man zu viel darüber nachdenkt, warum oder was genau richtig ist oder was man tun muss, damit es richtig sein könnte, kann das Projekt dann schon mal versauen. Also muss man einfach fühlen.“
Mit auf den Weg möchte er auch geben, wie wichtig es ist, jede nur so kleinste Idee aufzuheben, denn gerade diese gingen so schnell verloren. „Ihr müsst Eure Inspirationen wertvoll behandeln! Wir häufig hatte ich einen Text ganz kurz vorm Einschlafen im Kopf und habe mir gesagt, dass ich mich morgen früh daran erinnern werde. Aber – keine Chance – er war weg. Nehmt Euch ein Aufnahmegerät mit ins Bett. Ruft es Euch lieber kurz ins Bewusstsein, denn nichts ist schlimmer, als am nächsten Morgen aufzuwachen und sich nicht mehr an das Gedachte zu erinnern.“
Das Buch selbst wird im November erhältlich sein.
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(SC)