präsentiert der Ex-KMFDM- und Marilyn Manson-Mitstreiter 14 weitere Tracks, die kleine Kostbarkeiten im weiten Spannungsfeld zwischen NIN, Sleaze Rock und EBM darstellen – insgesamt nämlich fällt das Album etwas elektronischer aus als der Vorgänger „The Undoing“. „Roses“ enthält knarzige Vocals und einen Ohrwurm-Chorus mit leicht verzweifelt wirkendem Psychedelic-Feeling (der Song wurde tatsächlich von Lil Peep inspiriert); „Ravenous“ steht ganz in Trent Reznor-Tradition; „Please Remain Calm“ erinnert ein wenig an Emigrate; David Bowie scheint sich im Titelsong und anderen Passagen ans Mikro geschlichen zu haben; „Be Brave“ schwelgt in Gary Numan-Soundästhetik; die heimliche Krönung dieser individuellen Mixtur mag indes der dichte, kulminierende Half-Time-Knaller „Temple Of Rage“ sein. Und allenthalben überrascht der Saitenhexer mit unkonventionellen Leadgitarrenläufen. Rock’n’Roll, Synth Pop und Industrial Glam: Skold weiß zu überraschen.
Kym Gnuch
In unserer kommenden Sonic Seducer-Ausgabe 05-2019, die am 17. April erscheint, findet Ihr neben der Album-Rezension auch ein Interview mit Tim Skold, in dem das ehemalige Marilyn Manson-Mitglied über sein neuestes Werk spricht und verrät, wie er die Fertigstellung von „Never Is Now“ erlebt hat. Außerdem erfahren wir mehr über die Bedeutung seiner Lyrics.