Wer Zodiac Mindwarps Comeback im letzten Jahr im Vorbeigehen bemerkt hat, dem wird schon aufgefallen sein, dass es sich hierbei weniger um eine propere Rückkehr des Tattooed Beat Messiah handelte, sondern vielmehr um eine Wiedergeburt als „The“-Band. Der Glam, die großen Posen und das perfekt durchdesignte Image, all das ist auf der Strecke geblieben, was bleibt, ist Rock. Dem schließt sich auch dieser im März diesen Jahres im Sticky Fingers, Goetheburg, aufgezeichnete Livemitschnitt an, der zwar schon auf dem Cover mit alten Klassikern, wenn nicht sogar DEN Zodiac Mindwarp Klassikern schlechthin wirbt, nämlich „Planet Girl“, „Backseat Education“ und natürlich „Prime Mover“. Leider war wohl kein Platz mehr, um darunter noch den Hinweis anzubringen, dass von diesen leider keiner mehr auch nur ansatzweise so klingt, wie man ihn noch aus besseren Tagen im Ohr hat und wie man sie vielleicht auch heute gerne hören würde. Das kann man sich dann auch gänzlich abschminken, denn im Zuge der Modernisierung (heißt in diesem Falle Reduktion auf Gitarre, Bass und Drums im Proberaumsound) wurden auch die letzten guten Erinnerungen an den High Priest Of Love ins Klo gespült, und stattdessen rocken Zodiac blind darauf los, als hätte ihnen jemand erfolgreich eingeredet, sie seien Turbonegro. Dass sie es nicht sind, ist wahrscheinlich das entscheidende Detail, das diese Scheibe fast noch schlimmer scheitern lässt als schon „I Am Rock“ zuvor ÔÇô denn, wer braucht Zodiac Mindwarp ohne Mummenschanz, überdimensionale Bombast-Produktion und „Electric Gestapo“üSchade, aber da hat sich wohl jemand bei seiner Selbstfindung jeglicher Relevanz beraubt.
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