Review
Artist: WYRD
Titel: Heathen
- Artist: WYRD
- Label/Vetrieb: Millennium Music
Ein nicht gerade alltägliches Hörerlebnis ist diese reizvolle Veröffentlichung, welche mit stimmungsvollem, heidnisch-naturverbundenem Pagan-Metal für sich einnehmen kann. Ganz in der geheiligten Tradition von stark heroischen Acts wie Kampfar (Aufbau des Songwritings) oder auch Vintersorg (Keys, Arrangements und Melodien) und doch sehr, sehr eigenständig. So präsentiert uns Mainman und Multiinstrumentalist Narqath seine wohlklingenden Visionen von endlosen Weiten des Waldes, imposanten, wolkenverhangenen Bergketten, nächtlichem, verschneitem Forst, rauschenden Gebirgsbächen und malerischen herbstlichen Landschaften. Und grenzenloser – hier mental ergiebiger – Einsamkeit. Keine Menschenseele weit und breit zu sehen. Denn die immer wieder mit anmutigen und besinnlichen akustischen Gitarrenornamenten aufgelockerten Kompositionen Narqaths reflektieren eine ausgeprägte Misanthropie, an welcher der stolze und sehr geschichtsbewußte Künstler leidet – und nicht geheilt werden will. Niemals, er spürt, es ist seine eine und einzige Bestimmung im Kosmos. Davon profitiert der einzige – und knapp 50 Minuten dauernde – Mammut-Song auf „Heathen“, der trotz der ungewöhnlichen Spieldauer keinerlei Momente der Langeweile kennt. Entsetzter teuflischer Kreischgesang ist zwar vorhanden, muß sich aber neben vielen äußerst erquicklichen Momenten hymnischen Klargesangs doch zurückhalten. Textlicher Tribut wird stellenweise auch den nordischen Vorfahren des Erzeugers gezollt. Echt an die Substanz gehen die vereinzelten und verträumten Tastenkreationen. Diese sind tatsächlich in der Lage, bei entsprechender Zuwendung an „Heathen“ eine Gänsehaut auszulösen. Ein wunderbares Stück menschenverachtender Musik und ein Kleinod nächtlich-leidenschaftlicher Hingabe an die Schönheit der Natur dazu.
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