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Artist: WISBORG
Titel: Wisborg
- Artist: WISBORG
- Label/Vetrieb: Danse Macabre
Es gehört zu den eher außergewöhnlichen Phänomenen, das vierte Studioalbum als selbstbetiteltes zu veröffentlichen – es sei denn, man möchte als Band einen Neustart signalisieren; und genau dies ist der Künstler Begehr. Zum ersten Mal nämlich wenden sie sich der deutschen Sprache zu – und dies direkt fast ausschließlich. Eine aufsehenerregende Entwicklung! Die instrumentale Klangsprache indes rückt nicht weit ab von vorhergehenden Kompositionen – sie wird auf diesem Werk jedoch in reiferer, abgeklärterer und musikalisch versierterer Form dargeboten. Amtliche Gothic-Rock-Gitarren-Figuren erklingen, hinzu treten post-punksche Flangergitarren, flüssige Lead/Sololäufe sowie Gesänge, die zwischen tieferen Lagen und höheren, melodiöseren pendeln. In Songs wie „Kalt wie Eis“ erinnert das Vocaltimbre an Dave Gahan, in „Berlin“ wiederum an Ville Valo; doch allzeit resultiert die Entscheidung zur deutschen Sprache in einer gesteigerten Intimität, einer Verletzlichkeit, die zuweilen in ein angenehmes Pathos verfällt und immer wieder mit gelungenen Metaphern glänzt; thematisiert werden Sujéts wie Leere, Unzufriedenheit, Sehnsucht und Endzeit-Dystopien. Der Opener „Im freien Fall“, welcher mit gesanglicher Unterstützung von Produzent Chris Harms aufwarten kann, präsentiert von vorneherein eine charmante Ohrwurm-Energie, die auf so manchem der folgenden Stücke abermals erreicht wird. Alles in allem mag man festhalten: ein mutiger, ein kompromissloser Schritt der jungen Musiker!
Kym Gnuch
Eine Story zum Album findet Ihr im aktuellen Magazin:
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