Die Zeiten, als man sich als Besucher von Droste Lesungen mit dem militanten Teil jener Bevölkerungsgruppe konfrontiert sah, welche ihren Lebenszweck darin fand, sich ihn ihrer Opferrolle wohl zu fühlen, und allen, die ihnen dabei nicht applaudieren wollten, aufs Maul zu hauen, sind lange vorbei. Ein Grund dafür mag sein, daß die Zeiten, in denen bei Droste vor allem jene aufs beste und böseste ihr Fett weg bekamen, die sich als Opfer gefielen oder sich selbstgefällig in ihrem Gutmenschentum suhlten, ebenfalls Geschichte sind. Mittlerweile spottet und pöbelt die Zwölfe nur noch gegen jene, die man im allgemeinen als leichte Beute bezeichnen kann – namentlich Golffahrer, Peter Maffay, zopftragende Männer, den Dalai Lama… Unterhaltsam ist dies zwar allemal und das sogar über die nicht gerade kurze Spielzeit von 145 Minuten, den wirklich bösen und jegliche Grenzen ignorierenden Droste erlebt man dabei jedoch nur noch in „Bombardiert Belgien“.
Veröffentlicht: