Review
Artist: White Mountain
Titel: The Delta Sessions
- Artist: White Mountain
- Label/Vetrieb: n/a
White Mountain „The Delta Sessions“
(White Mountain Music/Distrokid)
Hinter dem Projekt verbirgt sich der Multi-Instrumentalist, Songwriter und Produzent Mirko Ertmer, der White Mountain 2013 ins Leben rief. Nun präsentiert der in Hamburg lebende Kreativkopf sein erstes Album und die Bezeichnung facettenreich bekommt hier eine völlig neue Bedeutung: Der Klangkünstler vereint derart unterschiedliche Musikstile, Elemente und Komponenten in seinem Soundkonstrukt, dass es quasi unmöglich ist, eine beschreibende Kategorie zu finden. Aber genau jene diffizile Vielschichtigkeit ist das Ziel des Musikers, der bewusst sämtliche Genregrenzen sprengen möchte. Dementsprechend experimentell mutet die Debütplatte an, die von Rock, Pop, Metal, Ambient, Elektronik, orchestralen Arrangements und cineastischem Soundtrackfeeling so ziemlich alle Nuancen beinhaltet. Acht Sänger sind auf „The Delta Sessions“ vertreten und sorgen für weitere Abwechslung. Dadurch scheint bereits jeder einzelne Song eine ganz eigene Ausrichtung zu haben. Im Zusammenspiel erfordert das Album aber aufgrund seiner vielen Einflüsse ein geduldiges Ohr und mehr noch eine gewisse Muße und Bereitwilligkeit, sich auf jenes progressive Soundexperiment einzulassen, da die Stücke im Verlauf eine komplett neue Wendung bekommen können, von eher ruhigeren, atmosphärischen Parts plötzlich in eine druckvoll-opulente Metal-Oper switchen. Diese Scheibe lässt sich nicht mal eben nebenbei hören, sondern benötigt eine fokussierte Aufmerksamkeit, da die häufigen Stilbrüche sonst vielleicht sogar als störend empfunden werden könnten. Doch wer progressive, komplexe Klangkaskaden mit experimentellem Charakter schätzt als auch offen gegenüber abrupten Richtungswechseln und diversen musikalischen Feinjustierungen steht, sollte mal ein Ohr riskieren. Es gibt einiges zu entdecken.
Jasmin Froghy
Veröffentlicht: 02/2018
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