Review
Artist: Vowws
Titel: I’ll Fill Your House With An Army
- Artist: Vowws
- Label/Vetrieb: Out of Line
Längst nicht nur Trend-Pfaffen pfeifen es von ihrer Warte: Die Überlappung von Alternative Rock, Wave und Post-Punk feiert auch in der Gunst der Gen Z fröhliche Urständ. Zum ersten Traumpaar dieser Genremix-Innovation könnten Rizz und Matt aus Los Angeles avancieren. Denn nachdem sie bereits mit ihren Alben „The Great Sun“ und „Under The World“ zumindest in Fachkreisen veritables Aufsehen erregen konnten, greifen sie mit ihrem drohend betiteltem Drittling nach den Sternen am Firmament impertinent erregender Popmusik. Und eben nicht nach irgendwelchen Glitzerdingern, die sich rasch als Eintagsfliegen aus Gasblasen zu erkennen geben. Denn unbesehen des prominenten Supports von Kapazitäten wie Billy Howerdel oder Josh Freese servieren die beiden Hübschen nunmehr elf (von elf) Tracks als riskante Drahtseilakte zwischen Push und Pull, die sie grandios (und durchaus auch glamourös) meistern, indem sie verschwenderische Intensität mit ambivalenten Stimmungslagen kreuzen. Die vielfach unerreichte Kunst, durchweg kompakte Songs zu schreiben und sie immersiv schillernd derart zu inszenieren, dass sie, Umarmungen vortäuschend, perfekt gewetzte Messer ins Rückgrat rammen, dürften sich VOWWS fortan getrost patentieren lassen. So fällt es schwer, innerhalb des Gebotenen zu hierarchisieren. Sicher, mit den extrem offensiv auftrumpfenden „Bloods On Fire“ und „Shudder“ reißen Rizz und Matt schon mal direkt sämtliche Zargen vom Zaun. Aber die somit entfachte Hochspannung will einfach nicht abreißen. Selbst wenn sich im weiteren Verlauf der energetisch aufgeladenen Ereignisse der Eindruck einschleicht, dass die Akteure selbst einmal durchatmen (und ihr genuin geschwärztes Flechtwerk sporadisch durchlüften) müssten, erweisen sich gerade die auf Anhieb eher weniger spektakulär wirksamen Tracks, etwa ab Albummitte, als die emotional besonders herausfordernden Wühler im Gemüt. Wer die gewagte Schnittmenge aus Savages und Deftones fortan zu füllen versteht, muss „I’ll Fill Your House With An Army“ zuvor verinnerlicht haben.
Stephan Wolf
Eine Story zum Album lest Ihr im aktuellen Magazin:
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