Gar herrliche, ja geradezu majestätische Hörmomente boten seine ersten Alben „Till Fjälls“ (ü98) und „ü»demarkens Son“ (ü99). Beide enthielten traumhaft folkloristischen Viking/Pagan Metal mit starker heroischer Komponente – mitreißende Kompositionen voll bewegender Melodien, dazu noch eindringlich und enorm ausdrucksstark vokalisiert. Mit dem ebenfalls großartigen 2000er Langwerk „Cosmic Genesis“ entfernte sich Sänger und Gitarrist Hedlund alias Vintersorg dann erstmals stilistisch ein wenig von seinen vorherigen kompositorischen Höhenflügen – die anfänglichen eingängig-musikalischen Trademarks mußten vereinzelt einer gesteigerten Progressivität samt forcierter Einflußbandbreite weichen. Nun erkennt man seine Musik zwar noch immer auf der Stelle wieder, was nicht zuletzt am prägnanten und reizvollen Individualgesang des Meisters zu liegen vermag, jedoch hat „Visions From The Spiral Generator“ nicht mehr allzu viel mit der überwältigenden und heldenhaft-erhabenen Größe seiner anfänglichen Ergüsse gemein. Vintersorg anno 2002 steht neben einem astral-wissenschaftlich orientierten Gesamtkonzept für hochprogressiven und ausgefallenen Skandinavienstahl, welcher mal dunkel und mal hoffnungsvoll erklingt. Natürlich ist auch diese Veröffentlichung Pflicht für Fans des stimmlich wohlklingenden Nordmanns, jedoch werden die meisten Anhänger der ersten Stunde die aktuelle Entwicklung mit kritisch hochgezogenen Augenbrauen beobachten. Zu dramatisch genial, zu dramaturgisch und fesselnd waren die genannten Erstwerke – und einen ganzen Tick zu experimentell ist mir deswegen „Visions From The Spiral Generator“ ausgefallen.
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