Zwei Sampler, zwischen denen in mehrfacher Hinsicht Welten liegen. Zum einen, was den Entstehungszeitpunkt der enthaltenen Stücke angeht, aber vor allem, was ihre Qualität betrifft. Auf den ersten neun Teilen der Electrocity Reihe fand sich eine meist recht gelungene Mixtur aus Neuen & Alten, aus Bekannten, Unbekannten und Vergessenen. Keine Ahnung, wer die Idee hatte, das bisherige Konzept mitsamt Ecki Stieg abzusetzen, jedenfalls regiert auf den zehnten Electrocity Teil die Langweile. Abgesehen von Nitzer Ebb und Bigod 20, deren beigesteuerten Titel („Let Your Body Learn“ und „The Bog“) wohl jeder in irgendeiner Version in seiner Sammlung hat, findet sich hier die liebloseste Sammlung aktueller EBM-Tracks, die mir seit Jahren untergekommen ist. Immerhin dokumentiert diese Compilation recht deutlich, wie stark Teile der EBM-Szene mittlerweile dem Ideenmangel und der Biederkeit verfallen sind. Sorry, aber mit dieser CD tut ihr nun wirklich niemanden einen Gefallen, weder den vertretenen Bands und schon gar nicht den Hörern. Daß es auch ganz anders geht beweist der zweite Teil der „I Remember“ Reihe, der dafür nicht mal großartig in die Kiste mit raren oder unveröffentlichten Tracks greifen muß. Statt dessen setzen die Macher auf „kleinere“ Hits aus den 80’ern, die sich weder auf zig anderen Compilations finden noch durch permanenten Club- und Partyeinsatz totgespielt wurden. So steuern bekannte Bands wie Duran Duran, Heaven 17, Siouxie & The Banshees, Talk Talk oder Visage mal nicht ihre Greatest Hits bei und auch der Allgemeinheit unbekanntere Namen wie He Said, Vicious Pink oder Lars Falk bekommen den ihnen zustehenden Platz. Und wer denn unbedingt auf der Suche nach raren Tracks ist wird bei Soft Cell’s „Martin“ und Jim Gray’s „They Can See In The Dark“ fündig. So jedenfalls stelle ich mir einen gelungenem 80’er Pop Sampler vor !
Veröffentlicht: 1998
1998 findest du Hier finest Sonic-Secucer Ausgaben aus dem Jahr 1998