Review
Artist: Unit: 187
Titel: Capital Punishment
- Artist: Unit: 187
- Label/Vetrieb: COP, Nova Media
Ein richtig fetter musikalischer Output von der in Industrialkreisen zum Mekka avancierten kanadischen Westküste steht seit Jahren aus. Vorbei sind die Glanzzeiten von Front Line Assembly und Numb, lediglich im Lager von Skinny Puppy knistert es derzeit wieder leise, wobei mit dieser Tatsache noch längst nicht gesichert ist, daß eine eventuelle Veröffentlichung auch ihren Erwartungen entspricht. Die Aufmerksamkeit der zuletzt nur wenig bedachten Fans nordamerikanischer Soundgewalt kann jedoch wieder vollständig in Richtung Vancouver gerichtet werden, denn die zum Duo geschrumpften Unit: 187 sind nach fünf Jahren Funkstille mit ihrem dritten Album bei COP International gestrandet, und was sie hier während ihrer langen Abwesenheit geschaffen haben, läßt ihre tatenlosen Nachbarn vorübergehend mächtig alt aussehen. Von den partiell dominierenden Gitarrenmetzeleien früherer Produktionen haben sich John Morgan und Tod Law abgewandt. Statt dessen steckten sie alle Aggressionen unter produktionstechnischem Beistand von Chris Peterson (FLA) und Ken Marshall (u.a. Skinny Puppy) in ein kurzweiliges Inferno aus schleichendem Stapel-Electro mit allen geliebten Komponenten wie es intensiver nicht hätte ausfallen können. Zwar findet sich auf „Capital Punishment“ vielleicht kein Clubbrenner im Stile von „Loaded“, welches seit Jahren für volle Tanzflächen sorgt, dabei aber von den wenigsten Tänzern tatsächlich auch zugeordnet werden könnte, wahre Kenner werden jedoch wieder bei Songs wie „Lust Poison“ oder „Anger Management“ in entrücktes Schwärmen geraten. Neunmal authentischer Kanada-Terror, dessen einzige Schwäche die etwas kurz geratene Spielzeit ist. Mehr davon!
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